Im Mai 2022 hat die Landessynode das „Gesetz zur effizienteren Nutzung kirchlicher Gebäude“ beschlossen. Ziel: Bis zum Jahr 2030 sollen 30% der Gebäudekosten und bis zum Jahr 2035 90% der CO2-Emissionen im jeweiligen Kirchenbezirk reduziert werden. Das ist nicht nur sinnvoll, sondern auch dringend notwendig. Zum einen wollen wir uns als Kirche aktiv für den Klimaschutz engagieren, zum anderen sinkt die Zahl der Gemeindemitglieder*innen so stark, dass es zukünftig nicht mehr möglich sein wird, den aktuellen Gebäudebestand aufrecht zu erhalten.
Der Prot. Kirchenbezirk Landau hat hierfür im September 2023 ein Projektteam ins Leben gerufen. Die externe Moderation haben Ingo Kallenbach und Matthias Tholen (REFLECT GmbH) übernommen. Das Projektteam, bestehend aus Mitglieder*innen des Bezirkskirchenrates sowie weiteren ausgewählten Mitglieder*innen, hat in den vergangenen Monaten einen Arbeitsplan sowie eine Handlungsanweisung für die Umsetzung des Gesetzes erarbeitet. Die Ergebnisse der Arbeit wurden am Montagabend auf einer Kick-off-Veranstaltung den regionalen Arbeitsgruppen vorgestellt. Zuvor waren die Kirchengemeinden im Kirchenbezirk in vier Regionalgruppen unterteilt worden: Arbeitsgruppe Landau, Arbeitsgruppe Queich, Arbeitsgruppe Storchengemeinden und Arbeitsgruppe Weinstraße. Mit der Arbeit in den regionalen Arbeitsgruppen beginnt nun die Projektphase 2, die bis Winter 2024 abgeschlossen sein soll.
Anhand einer Gebäudeliste, die Informationen zu allen kirchlichen Gebäuden (Kirchen, Gemeinde- und Pfarrhäusern, Kindertagesstätten etc.) enthält, sollen die Regionalgruppen die einzelnen Gebäude sichten und bewerten und schließlich Ideen zur Kosten- und Emissionsreduzierung erarbeiten. Kriterien hierfür sind beispielsweise allgemeine Kennzahlen der Gebäude, Angaben zur Nutzung, Energie, Kosten sowie der Gebäudezustand insgesamt. Die Begehung der Gebäude durch einen Architekten war der Erstellung der Gebäudeliste vorausgegangen. Die Arbeitsgruppen treffen sich unter der Moderation von Matthias Tholen bis Ende des Jahres ca. alle zwei Monate.
Ab Herbst 2024 bis Ende 2025 wird anhand der Vorschläge der Arbeitsgruppen ein Umsetzungsvorschlag erarbeitet und beschlossen werden. Die Umsetzungsphase beginnt ab Frühjahr 2026.
Nun sind nicht nur Zahlen und Fakten gefragt, sondern auch kreative Lösungen. Welche Gebäude sollen weiterhin genutzt werden, welche abgegeben? Welche Gebäude können womöglich um- oder gar gemeinschaftlich genutzt werden? Nach einer Kurzvorstellung des Projekts „Räume für morgen“ durch die Mitglieder des Projektteams hatten die regionalen Arbeitsgruppen zunächst die Möglichkeit, Rückfragen zu stellen und sich auszutauschen. Im Anschluss hielt Frau Prof. Birgit Franz (Fakultät Bauen und Erhalten an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim-Göttingen) einen Vortrag und stellte den Anwesenden viele spannende Praxisbeispiele zur erweiterten Nutzung oder Umnutzung kirchlicher Gebäude vor. Abschließend vereinbarten die Regionalgruppen untereinander einen ersten Termin für ein Treffen der Arbeitsgruppe.
Weitere Informationen unter: https://raeume-fuer-morgen.de/