Kleine „Kirchengeschichte“ zur Prot. Kirche in Landau-Queichheim
Als im Jahr 1769 das damals baufällig gewordene Gotteshaus abgebrochen und mit dem Bau der heutigen Kirche begonnen wurde, war sie Nachfolgerin für viele Kirchen, die seit etwa dem Jahre 420 nach Christi Geburt als Zeugnisse des Glaubens an diesem Ort gestanden und die wechselnden Zeitläufe der meist unheilvollen Geschichte getragen haben.
Johannes von Birnbaum, Queichheims berühmter Sohn, schrieb – sich an frühe Kindertage erinnernd --, dass er mit sechs Jahren (also etwa 1770) dem Maler beim Ausmalen der Kirche zusah. In diese Zeit müssen wir also auch die Kirchweihe der heutigen Kirche datieren. Vieles haben die Queichheimer in Bezug auf ihre Kirche seither erlebt. Seit dem Ende des 30-jährigen Krieges war Queichheim die meiste Zeit Teil des Königreiches Frankreich und es hat demzufolge auch alle Wirrnisse der Revolution durchmachen müssen.Viele Kriegshandlungen um Landau brachten insbesondere für Queichheim und seine Kirche Not und Elend. Den Grundsätzen der Religionsfreiheit zufolge wurde ab 11. Juni 1795 der Simultangebrauch der Kirche verordnet. Man darf annehmen, dass diese Simultannutzung sicherlich nicht immer zur Freude aller Bürger verlaufen ist. Auch die wechselvolle Geschichte der napoleonischen Zeit, der Ergebnisse und Folgen des Wiener Kongresses und schließlich die Zuordnung an die Krone Bayerns haben Queichheim und seine Kirche nicht unberührt gelassen. Mancher Streit und zahlreiche gerichtliche Auseinandersetzungen zwischen den die Kirche nutzenden Konfessionen waren – Gott sei Dank – endgültig „ad acta“ gelegt, als das Simultaneum im Jahre 1926 beendet werden konnte.
Von Schicksalsschlägen ist unsere Kirche auch in jüngerer Zeit nicht verschont geblieben. Viele erinnern sich noch an den Brand in der Kirche 1986.
Zur Freude der Queichheimer konnte in den letzten Jahren das Gelände um die Kirche (mit barrierefreiem Zugang) sowie der Innen-Boden saniert werden. Weitere Planungen betreffen die Sakristei mit ihrem Keller und manche/r hat sich schon ein WC in der Nähe gewünscht.
Das Wandbild hinter dem Altar ist eine Replik der Kreuzigungsszene von Peter Paul Rubens. Leider konnte es in seiner Helligkeit nach dem Brand 1986 nicht ganz wieder restauriert werden. Das Original kann in der alten Pinakothek München besichtigt werden.
Die Orgel wurde ca.1790 von Johann Benedikt Alfermann (1771-1854) erbaut. Alfermann war in Bruchsal Hoforgelbauer des Markgrafen von Baden. Der Großvater Johann Benedikts war der 1750 in Landau verstorbene Orgelbauer Friedrich Alfermann. Aus der Erbauungszeit unserer Orgel stammen der Prospekt, die Spielanlage und einige Pfeifen. Um 1890 romantisierte der Orgelbauer Jelacic aus Speyer die Orgel, d.h. viele kernige barocke Register mussten weichen und wurden durch leise grundtönige Register ersetzt. So haben wir heute ein „Orgelunikum“ vor uns mit einem kurzen Pedal, das nur barocke Literatur ermöglicht und einer romantischen Disposition, die eine ebensolche Literatur erfordert. Es erfordert von den Organisten viel Können und Einfühlungsvermögen, die Orgel angemessen zum Klingen zu bringen.
Eine sehr schöne Entwicklungen, ist vor allem seit dem Jubiläumsjahr 2016 in den Blick geraten.So sammelt schon seit einigen Jahren unser Kirchenbauverein sehr erfolgreich für ein neues Kleid für unsere Kirche. Vielleicht können wir den neuen Anstrich sogar, wenn nicht noch in diesem Jahr so doch hoffentlich im nächsten Jahr in Angriff nehmen.